Einteilung und Eigenschaften von Dämmstoffen


1. Einteilung

1.1 Einteilung

Dämmstoffe können in verschiedene Gruppen, z.B. nach Lieferform (Matte, Schüttung usw.), nach chemischen Aufbau (organisch, anorganisch), nach Herkunft (natürlich, synthetisch) oder Verwenungszweck (Wärmedämmung, Trittschalldämmung), eingeteilt werden.

Materialgruppe Matten/Filze Platten Schüttungen
Mineralische Dämmstoffe - Perlite
Schaumglas
Kalzium-Silikat
Mineralschaum
Perlite
Glimmerschiefer
Blähglas-Granulat
Mineralisch-Synthetische
Dämmstoffe
Mineralfasern Mineralfasern Mineralfaserflocken
Synthetische
Dämmstoffe
Polyester Polystyrol (EPS/XPS)
Polyurethan-
Hartschaum (PUR)
-
Pflanzliche Dämmstoffe Flachs
Hanf
Kokosfasern
Baumwolle
Holzfasern
Kork
Schilf
Zellulose
Zellulose
Kork
Baumwolle
Holzspäne
Holzfasern
Tierische Dämmstoffe Schafwolle - Schafwolle

Marktanteile der Dämmstoffe

1.2 Bezeichnung und Normung

Dämmstoffe werden entweder nach Normen oder aber nach bauaufsichtlichen Zulassungen produziert.
Zur Zeit werden die nationalen Stoffnormen im Zuge der europäischen Vereinheitlichung aktualisiert bzw. ersetzt.
Die entsprechenden Stoffnormen legen genau fest, welche Angaben in den Bezeichnungen von Dämmstoffen enthalten sein müssen. So wurde zum Beispiel ein Wärmedämmstoff aus Polyurethan-Hartschaum bisher folgendermaßen bezeichnet:
Wärmedämmstoff DIN 18 164 - PUR - P - WD - 025 - B2 - 100.
P bedeutet hierbei die Lieferform Platte, WD den Anwendungstyp, 025 die Wärmeleitfähigkeitsgruppe, B2 die Baustoffklasse und 100 die Dämmstoffdicke in mm.
Trittschalldämmstoffe wurden bisher folgendermaßen bezeichnet:
Trittschall-Dämmplatte DIN 18 165-2 - MW - P - T - 3,5 - 10 - 035 - A2 - 25-5.
MW bedeutet Mineralwolle, 3,5 ist die max. Verkehrslast in kN, 10 ist die Steifigkeitsgruppe und 25-5 bedeutet die Dämmdicke 25 mm und eine Zusammendrückbarkeit von 5 mm.
Nach der neuen europäischen Normung werden die Dämmstoffe aus Material, Wärmeleitfähigkeit
und Anwendungstyp wie folgt definiert: EPS 035 DAA dm
Bei dieser Flachdachdämmplatte steht EPS für Expandierten Polystyrol-Hartschaum, 035 für die Wärmeleitgruppe, DAA für das Anwendungsgebiet Außendachdämmung unter Abdichtung und dm für die mittlere Druckbelastbarkeit des Dämmstoffes.

1.3 Anwendungsgebiete

Um die Dämmstoffe entsprechend dem Einsatzgebiet, Wärmedämmung bzw. Trittschalldämmung, besser zuordnen zu können, unterschied man bisher Anwendungstypen.
Im Zuge der Vereinheitlichung der nationalen Normen auf einen einheitlichen europäischen Normenkatalog, wurden auch die Anforderungen an die Wärmedämmstoffe neu definiert.
Die neue Normung erlaubt eine bessere Zuordnung der Dämmstoffe zu den jeweiligen Einsatzgebiten und gibt gleichzeitig Eigenschaften an.
Anwendungsgebiete nach der neuen DIN 4108-10:

Anwendungs-
gebiet
Kurz-
zeichen
Anwendungsbeispiel
Dach, Decke DAD Außendämmung von Dach oder Decke, witterungsgeschützt, unter Deckung
DAA Außendämmung von Dach oder Decke, witterungsgeschützt, unter Abdichtung
DUK Außendämmung eines Umkehrdaches, der Bewitterung ausgesetzt
DZ Zwischensparrendämmung
DI unterseitige Innendämmung der Decke oder des Daches, abgehängte Decke
DEO Innendämmung unter Estroch ohne Schallschutzanforderungen
DES Innendämmung unter Estrich mit Schallschutzanforderungen
Wand WAB Außendämmung der Wand hinter Bekleidung
WAA Außendämmung der Wand hinter Abdichtung
WAP Außendämmung der Wand unter Putz
WZ Dämmung von zweischaligen Wänden
WH Dämmung von Holzrahmen- und Holztafelbauweise
WI Innendämmung der Wand
WTH Dämmung zwischen Haustrennwänden
WTR Dämmung von Raumtrennwänden
Perimeter PW Außenliegende Wärmedämmung (Perimeterdämmung) von Wänden gegen Erdreich (außerhalb Abdichtung)
PB Außenliegende Wärmedämmung unter Bodenplatten gegen Erdreich (außerhalb Abdichtung)


Produkt-
eigenschaft
Kurz-
zeichen
Beschreibung Beispiel
Druckbelast-
barkeit
dk keine Druckbelastbarkeit Zwischensparrendämmung
dg geringe Druckbelastbarkeit unter Estrich im Wohnbereich
dm mittlere Druckbelastbarkeit nicht genutzte Dachflächen
dh hohe Druckbelastbarkeit genutzte Dachflächen
ds sehr hohe Druckbelastbarkeit Parkdeck, Industrieböden
dx extrem hohe Druckbelastbarkeit Parkdeck, Industrieböden
Wasser-
aufnahme
wk keine Anforderungen Innendämmung
wf Wasseraufnahme durch flüssiges Wasser Außendämmung Wand
wd Wasseraufnahme durch flüssiges Wasser und/oder Diffusion Perimeterdämmung, Umkehrdach
Zugfestigkeit zk keine Anforderungen Hohlraumdämmung
zg geringe Zugfestigkeit Außendämmung Wand hinter Bekleidung
zh hohe Zugefestigkeit Außendämmung Wand unter Putz
Schall-
technische
Eigenschaften
sk hohe Zusammendrückbarkeit, Trittschalldämmung wenn keine schalltechn. Anforderungen
sh hohe Zusammendrückbarkeit, Trittschalldämmung unter schwimmenden Estrich, Haustrennwand
sm mittlere Zusammendrückbarkeit, Trittschalldämmung unter schwimmenden Estrich, Haustrennwand
sg geringe Zusammendrückbarkeit, Trittschalldämmung unter schwimmenden Estrich, Haustrennwand
Verformung tk keine Anforderungen Innendämmung
tf Dimensionsstabilität unter Feuchte und Temperatur Außendämmung der Wand unter Putz
tl Dimensionsstabilität unter Last und Temperatur Dach mit Abdichtung

Die bisher geläufigen alten Bezeichnungen der Anwendungstypen haben größtenteils schon
ihre Gültigkeit verloren:
Typkurz-
zeichen
Verwendung des Wärmedämmstoffes
W nicht druckbelastbar (z.B. für Wände und Decken)
WL nicht druckbelastbar (z.B. für Zwischenparrendämmungen und Balken)
WD druckbelastbar (z.B. under druckverteilenden Böden und als Aufsparrendämmung)
WS erhöhte Belastbarkeit für Sondereinsatzgebiete
WDS erhöhte Belastbarkeit für Sondereinsatzgebiete
WDH erhöhte Belastbarkeit unter druckverteilenden Böden
WV beanspruchbar auf Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene
(z.B. bei Fassaden mit Putzsystem) bzw.
beanspruchbar auf Abreiß- und Scherbeanspruchung
WB beanspruchbar auf Biegung
Typkurz-
zeichen
Verwendung des Trittschalldämmstoffes
T Trittschalldämmstoffe (z.B. unter schwimmenden Estrichen)
TK Trittschalldämmstoffe mit geringerer Zusammendrückbarkeit bzw.
Trittschalldämmstoffe mit Anforderungen an den Luft- und Trittschallschutz nach DIN 4109

1.4 Übereinstimmungszeichen

Das Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen als sogenanntes TÜV-Zeichen) gibt an, ob der Dämmstoff den betreffenden technischen Regeln entspricht und einer laufenden Kontrolle und Überwachung unterliegt.

2. Wärmeschutz

2.1 Wärmeleitfähigkeit λ

Die spezifische Wärmeleitfähigkeit ist die wichtigste Eigenschaft von Wärmedämmstoffen.
Sie gibt an, welche Wärmemenge in einer Stunde bei einem Temperaturunterschied von ΔT = 1 K durch 1 m² einer 1 m dicken Schicht eines Stoffes strömt.
Die Wärmeleitfähigkeit eines Dämmstoffen wird u.a. vom Porenvolumen, der Porengröße, dem Gefügeaufbau, der Rohdichte, der Temperatur, Feuchtigkeit und des Luftdruckes beeinflusst.

Vergleich Wärmeleitfähigkeit von Dämmstoffen

2.2 Rechnerische Wärmeleitfähigkeit λ(R)

Für die praktische Anwendung bei wärmeschutztechnischen Berechnungen wurde der Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λ(R) eingeführt. Aufgrund der großen Anzahl von nur minimal unterschiedlichen Werten, wurden diese zu Gruppen zusammengefasst. Diese kennzeichnen den Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit, mit dem nach DIN 4108 gerechnet werden muss.
Der Wert λ(Z) ergibt sich aus dem Meßwert λ(10,tr) bei 10°C + einem Zuschlag Z nach DIN 52 612-2, DIN V 4108-4:1998-10 bzw. Bauregelliste A Teil 1.
Durch Rundung ergibt sich der Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit λ(R).

2.2 Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG)

Die Einteilung der Dämmstoffe nach Wärmeleitfähigkeitsgruppen (WLG) erfolgt nach dem Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit und dient der Vereinfachung bei Berechnung und Anwendung.
Die Wärmeleitfähigkeitsgruppe ergibt sich direkt aus dem Bemessungswert λ(R):
λ(R) mit 0,040 W/(m·K) = WLG 040.


2.3 Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)

Der U-Wert (früher k-Wert) bezeichnet die Wärmemenge, die in 1 Sekunde durch eine Bauteilfläche von 1 m² bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin hindurchgeht. Zu berücksichtigen sind dabei Dicke, Material und Schichtaufbau des Materials. Je kleiner der Wärmedurchgangskoeffizient eines Bauteils, desto besser ist seine Wärmedämmung. Von der Höhe des U-Wertes hängt die erforderliche Dämmstoffdicke ab.

2.5 spezifische Wärmekapazität c

Die spezifische Wärmespeicherkapazität eine Baustoffes gibt an, wieviel Wärme ein Stoff je kg bei einer Temperaturänderung von 1 K aufnahmen kann.
Die DIN V 4108-4 enthält Rechenwerte für c.

2.6 Speicherfähigkeit ρ·c

Die Wärmespeicherfähigkeit eines Dämmstoffes ist ein wichtiger Faktor für den Sommerlichen Wärmeschutz. Dies spielt vor allem bei Leichtbaukonstruktionen eine große Rolle.
Das Produkt aus der Einbaudichte ρ [kg/m³] und der spezifischen Wärmekapazität c [Wh/(kgK)] des Dämmstoffes charakterisiert die gespeicherte Wärme.
Holzfaserdämmstoffe besitzen eine relativ hohe Wärmespeicherfähigkeit, während Mineral- und Polyesterfasern die geringsten Werte aufweisen.

2.7 Temperaturleitfähigkeit a

Die Temperaturleitfähigkeit ist der Quotient aus der Wärmeleitfähigkeit λ [W/(mK)] und die Speicherfähigkeit ρ·c [Wh/[m³·K]
a=λ/(ρ·c) [m²/h].
Dämmstoffe mit einer kleinen Temperaturleitfähigkeit eignen sich besonders gut für den sommerlichen Wärmeschutz.

2.8 Temperaturamplitudendämpfung (TAD)

Die Temperaturamplitudendämpfung ist ein Kennwert, der die Temperaturleitfähigkeit aller Baustoffschichten und deren Reihenfolge in der Konstruktion berücksichtigt.
Mit Hilfe der TAD kann eine Aussage für den sommerlichen Wärmeschutz getroffen werden. Wenn ein Bauteil vor sommerlicher Hitze schützen soll, so sollte der Wert mindestens 10 betragen.

2.9 Phasenverschiebung

Die Phasenverschiebung ist der Zeitraum zwischen dem Auftreten der höchsten Temperatur auf der Außenoberfläche eines Bauteils bis zum Erreichen der höchsten Temperatur auf der Innenseite. Sie ist Abhängig von der Wärmespeicherfähigkeit des Baustoffes.



3. Feuchtigkeitsverhalten

3.1 Feuchteschutz

Wärme- und Feuchteschutz stehen in einem engen Zusammenhang. Feuchte Dämmstoffe weisen eine schlechtere Wärmedämmung auf, da Wasser eine höhere Wärmeleitfähigkeit als die Luft im Dämmstoff besitzt.
In Gebäuden können Baustoffe infole Schlagregen, Dampfdiffusion oder Dampfkonvektion durchfeuchten. Tauwasser entsteht vor allem dann, wenn Wasserdampf nach außen diffudiert und dabei in den kälteren äußeren Bauteilschichten auf einen höheren Wasserdampfdiffusionswiderstand eines bauteils stößt. Dies kann zu Feuchteschäden, wie Schimmelpilzbefall, Korrosion und Frostschäden führen.

3.2 Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl μ

Die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl ist eine der wichtigsten Stoffgrößen für das Verhalten von Dämmstoffen. Sie charakterisiert den Widerstand, den ein Baustoff der Dampfdiffusion entgegensetzt.

3.3 Tauwasser

Tauwasser entsteht aufgrund der Wanderung von feuchter Luft aufgrund unterschiedlicher Temperaturen und Feuchtegehalte im Innenraum und der Außenluft. Für den Wasserdampftransport sind zwei Mechanismen von Bedeutung: · Wasserdampfdiffusion und · Wasserdampfkonvektion. Durch Wasserdampfkonvektion kann leicht das 10fache an Dampf gegenüber Wasserdampfdiffusion transportiert werden. Bei der Tauwasserbildung in Dachkonstruktionen sind unterschiedliche Vorgänge möglich. Es handelt sich um · Tauwasserausfall im Belüftungsraum infolge zu großer Wasserdampfbelastung und/oder zu geringem Belüftungsstrom (Primärtauwasser) · Tauwasserausfall an der Unterseite der Dachdeckung bei Wärmeabstrahlung der Dachoberfläche in kalten, klaren Nächten (Sekundärtauwasser) · Tauwasser an der raumzugewandten Innenfläche der Dachkonstruktion, vornehmlich an konstruktiven und geometrischen Wärmebrücken · Innerer Tauwasserausfall infolge gestörten Wasserdampftransportes durch die Schichtenfolge. Ein Sonderfall des Primärtauwassers ergibt sich, wenn feuchte Luft aus dem Innenraum durch Fugen und Spalten der wärmedämmenden Schichten in den Belüftungsraum gelangt und dort auskondensiert. Hierdurch kann ein Vielfaches an Wasserdampf in den Belüftungsraum gegenüber dem Transportmechanismus infolge Wasserdampfdiffusion gelangen. Deshalb ist es enorm wichtig, rauminnenseitig eine vollflächige luftdichte Schicht einzubauen.


4. Brandschutz

4.1 Baustoffklassen

Bei dem Einsatz von Dämmstoffen ist eine genaue Auswahl entsprechend den brandschutztechnischen Bestimmungen zwingend notwendig. Die Norm DIN 4102 regelt die Prüfung und Beurteilung von Dämmstoffen entsprechend dem Brandverhalten in Baustoffklassen:

A 1 nichtbrennbar
A 2 nichtbrennbar
B 1 schwerentflammbar
B 2 normalentflammbar
B 3 leichtentflammbar (im Bauwesen seit 1979 nicht mehr zulässig)

Das Brandverhalten wird nicht nur vom Dämmstoff selbst, sondern auch von evtl. Bindemitteln, Klebern, Flammschutzmitteln, Beschichtungen usw. positiv oder negativ beeinflußt.

4.2 Temperaturbeständigkeit

In der Praxis ist spielt auch die Temperaturbeständigkeit von Dämmstoffen eine wichtige Rolle. Die Grenze der Anwendungstemperatur wird durch unterschiedliche Merkmale gekennzeichnet, wie z.B. der Maßhaltigkeit, Formstabilität und thermischen Zersetzung.
Zur Zeit existiert jedoch noch kein gültiges Prüfverfahren zur Bestimmung der oberen Temperaturanwendungsgrenze.



5. Schallschutz

5.1 Schallschutz

Schallschutz soll Belästigungen und Gesundheitsschäden von Benutzern und Bewohnern baulicher Anlagen Lärm und Geräusche verhindern.
Maßnahmen zur Verminderung der Schallübertragung zwischen Räumen bezeichnet man als Schalldämmung. Unter Schallabsorption versteht man die Verminderung von Schallwellenfortpflanzung innerhalb eines Raumes.
Anforderungen an die Schalldämmung werden in DIN 4109 - Schallschutz im Hochbau festgelegt.
Für den Körperschallschutz wird eine elastische Schicht als Trennfläche verwendet. Gute Schalldämmung wird durch massive Bauweise bzw. Entkoppelung von Bauteilen, zum Beispiel durch Dämmstoffe, erreicht. Baustoffe mit guten schalltechnischen Eigenschaften sind z.B. Kokosfasern, Mineralwolle-Dämmstoff und Cellulose-Dämmstoff. Bei der Dämmstoffauswahl sind schalldämmende und wärmedämmende Eigenschaften immer gemeinsam zu betrachten und entsprechend zu bewerten.

5.2 dynamische Steifigkeit s'

Die dynaische Steifigkeit von Dämmstoffen beeinfußt die Trittschalldämmung und das dynaische Elastizitätsmodul. Je kleine s', um so größer ist das Trittschallverbeserungsmaß ΔL(w).

5.2 Trittschalldämmung und Steifigkeitsgruppe

Dämmstoffe zur Trittschalldämmung müssen einer Steifigkeitsgruppe zugeordnet und entsprechend gekennzeichnet werden.
Gruppe 30 bedeutet zum Beispiel s' ≤ 30 MN/m³.


6. Umwelteigenschaften

6.1 Ökologie

Eine Wärmedämmung verhindert Wärmeverluste von Gebäuden an die Umgebung. Sie ist eine der effektivsten und wichtigsten Maßnahmen, den Energieverbrauch zu verringern und damit den CO2-Ausstoß und die Energiekosten zu senken.
Die ökologischen Eigenschaften eines Dämmstoffes werden jedoch nicht nur aus seiner Dämmwirkung, sondern auch aus dem Energieaufwand bei der Herstellung, den verfügbaren Rohstoffen und evtl. Schadstoffemission bei der Herstellung bzw. gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen bestimmt.
Der Energieeinsatz bei der Herstellung von Wärmedämmstoffen muss sich innerhalb der Nutzungszeit amortisieren, d.h. dass bei der Produktion der Dämmstoffe nicht mehr Energie verbraucht werden darf, als später eingespart werden kann (Primärenergiebilanz). Die ist bei Dämmstoffen immer der Fall; die energetische Amortisation tritt meist nach kurzer Zeit ein.

6.2 Primärenergiebedarf

Der Primärenergiebedarf bzw. Primärenergieaufwand eines Dämmstoffes gibt an, wieviel Primärenergie zur Herstellung des Produktes aufgewandt werden muss. Die Berechnung des Primärenergiebedarfs für sythetische Hartschaumstoffe beginnt z.B. mit der Förderung des Erdöls, für Zellulosedämmstoffe mit der Sammlung des Altpapiers. Der Energiebedarf für den Einbau, Entsorgung oder Recycling ist im Primärenergiebedarf nicht enthalten.

6.3 Umweltzeichen

Umweltzeichen werden für Dämmstoffe und andere Produkte vergeben, die sich gegenüber anderen Produkten durch besonders positive ökologische Eigenschaften hervortun.
Die Einteilung erfolgt jedoch nach Unterschiedlichen Kriterien, so dass ein allgemeiner Vergleich nicht möglich ist.
Eines der bekanntesten Umweltzeichen ist der "Blaue Engel". Er wird für Dämmstoffe vergeben die zu einem überwiegendem Teil aus Altglas oder Altpapier gewonnen werden.
Das Österreichische Umweltzeichen wird nach Bestimmten Kriterien (Schadstoffgehalt usw.) auch für alternative Wärmedämmstoffe vergeben.

Deutsches Umweltzeichen 'Blauer Engel (RAL-UZ 49)'                Österreichisches Umweltzeichen


© 2003 www.waermedaemmstoffe.com  -  Dipl.-Ing. Lars Nierobis - Energieberater